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Zweiter Sonntag der Weihnachtszeit, 5. Januar 2025

 

Wie am Christtag schenkt uns die Kirche heute nochmals den großartigen Prolog des Johannesevangeliums. »Das Wort ist Fleisch geworden« steht als Schlüsselbegriff in diesen 18 Versen. Es geht um die Inkarnation. 

 

Die Inkarnation, das zentrale christliche Dogma, dass Gott in der Person Jesu Christi Mensch wurde, hat tiefgreifende Auswirkungen auf unser Verständnis von Gott. Betrachten wir einfach, was Inkarnation für uns bedeutet:

 

1. Gott als greifbar und nahbar: Durch die Inkarnation wird Gott nicht nur als abstraktes, unnahbares Wesen wahrgenommen, sondern als jemand, der menschliche Erfahrungen teilt. Jesus lebte, litt, freute sich und stellte Fragen – er war Teil unserer Welt. Dies ermöglicht es uns, eine persönliche Beziehung zu Gott zu entwickeln, da wir sehen, dass er uns versteht und unsere Kämpfe kennt.

 

2. Ein Bild der Liebe: Die Inkarnation zeigt uns die Liebe Gottes auf eine radikale Weise. Gott wählt, sich selbst in der verletzlichen Form eines Kindes zu offenbaren. Diese Entscheidung spricht von bedingungsloser Liebe und dem Wunsch, mit den Menschen in Beziehung zu treten. Es ist eine Einladung, die uns zeigt, dass wir wertvoll sind und dass Gott bereit ist, alles zu tun, um uns nahe zu sein.

 

3. Die Verbindung von Göttlichem und Menschlichem: Die Inkarnation lehrt uns, dass das Göttliche und das Menschliche nicht getrennt sind. In Jesus finden wir das perfekte Zusammenspiel von Menschlichkeit und Göttlichkeit. Diese Verbindung ermutigt uns, auch in unserem eigenen Leben das Göttliche in unseren alltäglichen Erfahrungen zu suchen und zu erkennen.

 

4. Erlösung und Gnade: Die Tatsache, dass Gott Mensch wurde, ist ein Ausdruck der Erlösung. Durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung hat Jesus einen Weg zur Versöhnung mit Gott geschaffen. Dies gibt uns ein neues Verständnis von Gnade – dass wir nicht durch unsere eigenen Anstrengungen gerechtfertigt werden, sondern durch das, was Gott in Christus für uns getan hat.

 

5. Vorbild für Nachfolge: Jesu Leben dient als Modell für unser eigenes Verhalten. Seine Lehren, sein Mitgefühl und seine Handlungen zeigen uns, wie wir in der Welt leben und andere lieben können. Die Inkarnation fordert uns heraus, die Prinzipien des Reiches Gottes in unserem eigenen Leben umzusetzen.

 

6. Hoffnung für die Menschheit: Die Inkarnation vermittelt die Botschaft, dass Gott die Welt nicht aufgegeben hat. Indem er Mensch wurde, zeigt er sein Engagement für die Schöpfung und kündigt an, dass es Hoffnung und Heilung gibt. In einer oft schwierigen und herausfordernden Welt ist dies eine Quelle des Trostes und der Inspiration.

 

Insgesamt beeinflusst die Inkarnation unser Verständnis von Gott, indem sie ihn als liebenden, persönlichen und verständnisvollen Vater offenbart, der uns in unserer Menschlichkeit begegnet und uns zur Gemeinschaft mit ihm einlädt. Sie zeigt uns, wie wir in dieser Welt leben können und ermutigt uns, in der Liebe und Gnade, die uns durch Christus zuteilwurde, zu wachsen.

 

Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. 

Dem menschgewordenen Gott können wir begegnen im heiligen Sakrament, wo er sich uns ganz hingibt, ganz schenkt, seine unverbrüchliche Liebe zu uns zeigt. 

 

Amen.