Palmsonntag 2. April 2023
Wir feiern den Einzug Jesu in Jerusalem. Mit Jubelrufen begleiten wir den Herrn im Gedenken an jenen ersten Palmsonntag der Weltgeschichte, wo das Hosanna - Herr hilf - dem Gottessohn entgegengerufen wurde.
Unser Blick geht in diesen Tagen 85 Jahre zurück auf den März 1938, wo ebenso der Einzug eines Menschen in unser Land mit Jubelrufen begleitet wurden. Haben sich die einen von Hitler den so lange entbehrten Arbeitsplatz erhofft, die anderen die Wiedererstehung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das tragische Ende dessen, was hier bejubelt wurde, ließ nur 7 Jahre auf sich warten. Denn der Abgrund menschlichen Machtstrebens hat diesen Kontinent in die Katastrophe geführt. Die Hoffnungen der Jubelnden waren bald zerstört, als die Soldaten, wie auch die Zivilbevölkerung und vor allem jene, die den „niederen Rassen“ angehörten, ihr Leben lassen musste.
Doch der Jubelruf, der Jesus entgegengebracht wird, führt zum Leben. Das Hosanna, „Herr hilf!“ bleibt niemals unbeantwortet. Wenngleich so manche aus dieser jubelnden Menge bald darauf „Kreuzige ihn“ geschrieen haben, so konnten sie die Erlösung dieser Welt durch den Messias nicht mehr aufhalten. Christus hat uns das Leben geschenkt, hat das Reich Gottes in unserer Welt aufgerichtet. Kein vergängliches Reich, das auf dem Leid der Menschen erbaut ist, sondern ein Reich, wo das Leid aller Menschen geborgen ist im Kreuz des Gottessohnes, der gekommen ist, damit wir das Leben haben.
Rufen wir ihm freudig zu empfangen wir ihn in unserer Kirche, mehr noch in unseren Herzen.
Amen.