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Weihnachten 2022 - Am Tag

 

„Der Herr hat sein Volk getröstet, er hat Jerusalem erlöst.“ - Wenden wir diese Worte des Jesajabuches auf das neue Jerusalem, auf die Kirche an, so werden wir neue Aspekte in diesem Text finden können. Wir wollen die Schritte des Freudenboten hören. Wir wollen Frieden und Heil in unserer Kirche finden. Keinen Frieden durch faule Kompromisse, sondern durch den klaren Blick auf ihn, der als Herr und Heiland, als allmächtiger Gott und zugleich als kleines, hilfloses Kind in der Krippe von Bethlehem vor uns steht. 

 

Mit großen Worten sagt uns der Hebräerbrief, wem wir im kleinen Kind im Stall begegnen: „Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.“

 

Dort, wo menschliche Worte versagen, dort, wo es uns die Rede verschlägt ob der Dunkelheit, Grausamkeit und Unbarmherzigkeit unserer Welt, wird uns ein neues Wort des Lebens geschenkt. Nicht das Beweinen der tragischen Zustände darf das Ende sein. Deshalb wird Jerusalem – werden wir – aufgerufen, sich zu freuen, zu jauchzen. Deshalb bezieht der Anfang des Hebräerbriefes all die Sehnsüchte, all die Visionen der Propheten auf unsere konkrete Zeit, auf die Zeit der Kirche. Was immer ausgesagt wurde, durch den Sohn wird es letztgültig beglaubigt und unter Beweis gestellt. 

 

Johannes geht noch um einen Schritt weiter. Er nennt unseren Herrn Jesus Christus in diesem unvergleichlich schönen Hymnus am Anfang seines Evangeliums „Das Wort“ – „Den Logos“. Wer sich mit Goethes Faust befasst hat, der kennt die Schwierigkeiten des Dr. Faust, diese Stelle richtig zu übersetzen. „Das Wort“, oder vielleicht doch „der Sinn“ ? Zwischen diesen beiden Polen spielt sich die ganze Wirklichkeit der göttlichen Macht ab. Er ist das letztgültige und endgültige Wort der Barmherzigkeit und Liebe an uns. Und er stiftet Sinn dort, wo wir Menschen keine Zusammenhänge erkennen können. Er gibt die letzte Antwort auf die Frage nach dem Warum in unserer Welt. 

 

Gehen wir hin, zu dem kleinen Kind im armseligen Stall von Bethlehem. Und bekennen wir ihn als den einen und wahren Gott, auf den wir unsere ganze Hoffnung setzen können. 

 

Amen.